Hoffnungen und Versprechen
Entsprechend der mit Low-Code verbundenen Hoffnungen, verspricht auch Citizen Development höhere Grade der Effizienz, Produktivität und der Entlastung der Mitarbeiter:innen, allen voran der IT-Abteilung. Darauf aufbauend schreibt das Project Management Institute (PMI) den Menschen in der Rolle der Citizen Developer eine grundlegende Eigenschaft zu: Sie sind motiviert, vorhandene Arbeitsabläufe zu verbessern und sich eigenständig und kreativ dieser Herausforderung zu stellen. In diesem Zusammenhang fällt häufig der Vergleich mit technikaffinen Mitarbeiter:innen, welche ihre IT-Anwendungen eigenmächtig mit Hilfe von Makros optimieren [1]. Davon ausgehend legt das PMI eine ganze Liste an Argumenten für Citizen Development vor. Eine Auswahl umfasst u.a. Kosteneinsparungen bei Personal und IT durch Wiederverwendung konfigurierter Anwendungen, ein erhöhter Einbezug von Domänenwissen in die Softwareentwicklung, eine bessere Kontrolle über Schatten-IT und schließlich ein gesteigertes Innovationspotenzial in der Organisation [1].
Einige dieser Vorteile werden auch von anderen Autor:innen genannt, darunter die gesteigerte Selbstständigkeit, Produktivität und Kreativität sowie daraus entstehende neue Einnahmenquellen, die direkte Umsetzung bestehenden Fachwissens aus dem Geschäftsbereich in digitale Umsetzung sowie die Entlastung der IT-Abteilung [2–4]. Ebenso umfangreich werden die Einsatzbereiche dafür definiert. Diese reichen von Onboardingmaßnahmen, über Communityportale, Eventmanagement-Apps bis hin zu Bestell-Management-Systemen, wobei die Liste unendlich weiterzuführen scheint [1]. Besonders diese Bandbreite erweckt den Anschein, als seien diesem Konzept keine Grenzen in der Entwicklung von Software gesetzt, und deckt sich mit vielen Vermarktungsinhalten einzelner Low-Code-Plattformanbieter:innen [4].